Die Bertelsmann Stiftung hat in einer zweijährigen Studie die Perspektiven, Möglichkeiten und Auswirkungen von Co-Working-Spaces im ländlichen Raum untersucht. Die Studie zeichnet erstmals ein genaues Bild über das mobile und flexible Arbeiten an gemeinschaftlich genutzten Orten abseits der großen Städte. Über 400 Menschen waren bei der Online-Konferenz zur Vorstellung der Studienergebnisse dabei – auch die Dorf-Büros haben sich die Ergebnisse angeschaut.
Die neue Studie zeigt, dass Co-Working kein ausschließlich städtisches Phänomen ist. Auch auf dem Land nimmt die Anzahl der Co-Working-Spaces zu und das Konzept gewinnt bundesweit an Attraktivität. Des Weiteren wurde erkannt, dass mietbare Schreibtische nicht nur junge Nutzer ansprechen: Etwa 50% der Co-Worker sind über 40 Jahre alt. Außerdem sind ca. 35% der Nutzer*innen Angestellte – Co-Working ist also nicht nur für Selbstständige, sondern auch für Arbeitnehmer*innen attraktiv und hat auf dem Land eine breitere Zielgruppe als in der Stadt. Eine weitere Erkenntnis ist, dass Co-Working-Spaces insbesondere auf dem Land eine Vielzahl von verschiedenen Berufsgruppen anlocken und bunt gemischt sind. Sie sind also nicht nur für Programmierer und Softwareentwickler von Bedeutung.
Das Gesamtergebnis der Studie ist eindeutig: Co-Working hat das Potential ländliche Regionen wiederzubeleben, die Menschen vor Ort zu halten und die Vorteile der Co-Working-Spaces könne auch auf dem Land eine positive Wirkung entfalten. Die zentralen Ergebnisse der Studie sind:
- Co-Working auf dem Land ist vielfältiger als in den Städten.
- Co-Working auf dem Land bedient sich anderer Geschäftsmodelle.
- Co-Working auf dem Land funktioniert vor allem als Netzwerk.
- Co-Working auf dem Land profitiert von mobilen Arbeitsstilen.
- Co-Working auf dem Land hat belebende Effekte auf Ortsgemeinschaften.
- Co-Working auf dem Land ist gesellschaftlich wünschenswert, aber kurzfristig bisher selten wirtschaftlich.
Die detaillierten Studienergebnisse sowie weitere Informationen des Projektteams „Zukunft der Arbeit“ von der Bertelsmann-Stiftung sind unter www.zukunftderarbeit.de zu finden. Hier geht’s direkt zur Studie.