Zu Beginn des neuen Jahres blickt das Team Dorf-Büros auf die vergangenen zwölf Monate zurück. Für die Coworking Spaces im ländlichen Raum ein spannendes Betriebsjahr, in dem mit stätig nachlassenden Auflagen zum Umgang mit der Covid-19-Pandemie immer mehr Leben in das gemeinschaftlich geteilte Leben zurück kam.
Heute: das Coworking Horbruch in der Hochscheider Straße 7 in 55483 Horbruch.
Für Euch war es das erste Betriebsjahr. Wie würdet ihr eure Anlaufphase beschreiben?
Erfreulich positiv. Wir hatten direkt zu Beginn 50% Auslastung der Arbeitsplätze und sogar das Teambüro vergeben.
Welche Erlebnisse sind euch in besonderer Erinnerung geblieben?
Leider konnten wir nur in einem sehr kleinen Kreis das Dorfbüro eröffnen – das Gefühl, wenn alles beginnt, kann man nur schwer nachholen.
Schön war, dass wir am Digitaltag Senioren aus der Verbandsgemeinde eingeladen haben in unserem Besprechungszimmer einen Schnupperkurs zur Tabletnutzung durchzuführen. Es hat uns gefreut, dass einige Senioren diesem Aufruf gefolgt sind und sich vom Digitalbotschafter der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen zwei Stunden in die digitale Welt haben mitnehmen lassen.
Welches Feedback habt ihr von den Nutzer*innen erhalten?
…dass sie sich wohl fühlen! Klar gab es noch Hinweise, was noch „nett“ wäre, aber dem sind wir auch nach Möglichkeit und Verfügbarkeit schnell nachgekommen… Suppenlöffel, Suppenschale, Rollcontainer.
Mal sehen wie die Resonanz unserer Nutzer*innen zu den neuen Relaxliegen und den zusätzlich mietbaren Bildschirmen sein wird.
Gab es eine Entscheidung, die ihr so nicht wieder treffen würdet?
Wir würden heute auf ein Angebotsinserat in Immobilienscout verzichten.
Was mach Euer Dorf-Büro schon jetzt zu einem einzigartigem Coworking Space?
Zum einen haben wir unseren Kümmerer, der direkt neben dem Dorfbüro wohnt und als Ansprechpartner jederzeit verfügbar ist.
Die Räumlichkeiten des Dorfbüros befinden sich ebenerdig im Erdgeschoss des Dorfgemeinschaftshauses und sind somit barrierefrei. Der Zutritt zum Space ist 24/7 möglich.
Jedes Dorfbüro ist natürlich anders und wird charakterisiert durch seine Lage im Ort. Gegenüber des Coworking Space gibt es ein großes neu gestaltetes Freizeitgelände und um die Ecke eine super Gaststätte mit tollem Catering.
UND…. Unser Tischkicker in der Küche ist bestimmt nicht einzigartig, aber gut um sich etwas zu zerstreuen – sofern jemand mitspielt 😉
Was waren eure Highlights im Jahr 2022?
Die persönlichen Gespräche und der Austausch mit den anderen Dorfbüros, der Entwicklungsagentur und der CoWork AG bringt uns immer wieder ein Stückchen weiter. Die Netzwerktreffen vereinen, sie helfen Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und weitere Handlungsschritte zu entwickeln.
Es freut uns, dass wir stellvertretend für das Projekt „Dorfbüro“ schon von anderen Gemeinde und Verwaltungen besucht und schon so früh im Projekt auch als Praxisbeispiel herangezogen wurden.
Welche Pläne habt ihr für das Jahr 2023?
Wir werden den großen Veranstaltungssaal im ersten OG in das Dorfbüro integrieren und diesen auch über das Dorfbüro vermarkten. Hierzu müssen wir noch technisch „nachrüsten“, aber das wird schon.
Ansonsten steht Werbung ganz oben auf der Agenda.
Im April eröffnen die neuen Dorf-Büros. Welchen Tipp würdet ihr Ihnen mit auf den Weg geben?
Austausch! Besucht andere Dorfbüros vor Ort und lasst Euch inspirieren. Macht Euer eigenes Ding. Was bei dem einen Dorfbüro funktioniert, kann bei Euch auch klappen, muss aber nicht. Probiert Euch aus: Werbung per Flyer, Social Media, Veranstaltungen, Zeitungsartikel, … hier gibt es kein richtig oder falsch.
Bildet eine Arbeitsgruppe und findet heraus, wer in Eurem Team welche Stärken hat und verteilt die Aufgaben entsprechend.
Nicht zu vergessen: das Projekt sollte auch „Chefsache“ sein, er oder sie muss es wie alle anderen Projekte mittragen und auch dafür brennen, damit es ein Erfolg wird.
Vielen Dank nach Horbruch und alles Gute für das Jahr 2023!