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Dorf-Büros: Drei neue Coworking-Spaces eröffnen in Rheinland-Pfalz

Im Dorf-Büro in der Verbandsgemeinde Trier-Land. (Foto: EA)

In Müden (Verbandsgemeinde Cochem), Stromberg (VG Langenlonsheim-Stromberg) und in Kusel (Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan) werden drei neue Dorf-Büros entstehen.

Die Kommunen hatten sich in der vierten Auswahlrunde bei der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz beworben. Die neuen Dorf-Büros werden im April 2023 eröffnen. Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz unterstützt die Betreiber mit mehrjähriger Beratung und zusätzlich je nach Projekt mit bis zu 50.000 Euro für den Startbetrieb.

Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß ist Vorsitzende der Mitgliederversammlung der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz: „Die Arbeitswelt wird sich weiter verändern. Der Büro-Arbeitsort wird nicht mehr fest an einen Ort gebunden sein. Mit dem Projekt ,Dorf-Büros‘ ist Rheinland-Pfalz das einzige Bundesland, das seit mehreren Jahren seine Kommunen beim Aufbau von kleinen digitalen Arbeitsorten unterstützt. Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz leistet damit eine gute Pionierarbeit.“

Digitales Arbeiten macht auch kleine Dörfer als Arbeitsorte attraktiv

(Foto: EA)
(Foto: EA)

Dorf-Büros folgen der Idee der urbanen Coworking-Spaces: In einem Dorf-Büro können zeitlich flexibel einzelne Arbeitsplätze und Besprechungsräume gebucht werden. Sie werden von Privatleuten, Unternehmen oder auch Vereinen genutzt. Gerade für Pendlerinnen und Pendler bieten sie eine flexible Alternative und verankern so neue Arbeitsformen vor Ort. Die Arbeit wird zurück ins Dorf geholt und belebt das Dorf auch tagsüber. Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt wird erhöht. Dorf-Büros stärken den ländlichen Raum, leisten einen Beitrag zum Klimaschutz und können gleichzeitig kommunalen Leerstand wiederbeleben. Auf lange Sicht kann aus den Dorf-Büros ein Treff- und Ortsmittelpunkt entstehen.

Im Dorf-Büro in Buch. (Foto: EA)
Im Dorf-Büro in Buch. (Foto: EA)

Seit 2017 sind bereits acht Dorf-Büros entstanden

Das Dorf-Büro in Ediger-Eller. (Foto: EA)
Das Dorf-Büro in Ediger-Eller. (Foto: EA)

Seit 2021 (3. Ausschreibung) werden die Dorf-Büro-Vorhaben in Ediger-Eller (VG Cochem), Elmstein (VG Lambrecht) und Horbruch (VG Herrstein-Rhaunen) unterstützt.

Im „Moselwerk“ in Ediger-Eller wird mitten im Ortskern in der kernsanierten, historischen und denkmalgeschützten Immobilie „Christoffel-Hof“ die Arbeit zurück in den Ort geholt und den Bürgerinnen und Bürgern so mehr Lebensqualität geboten. Im Dorf-Büro „Elmsteiner Tal“ findet das Arbeiten, unter Federführung des Ortsbürgermeisters, mitten im geschichtsträchtigen Rathaus der Ortsgemeinde statt. In Horbruch konnte dem Dorfgemeinschaftshaus durch das Dorf-Büro neues Leben eingehaucht werden. Die Reduzierung von Pendlerströmen steht hier im Vordergrund.

Das Dorf-Büro in Buch. (Foto: EA)
Das Dorf-Büro in Buch. (Foto: EA)

2020 (2. Ausschreibung) konnten sich die Gemeinden Buch (VG Kastellaun), Annweiler am Trifels und Katzenelnbogen (VG Aar-Einrich) mit ihren Konzepten gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. Das Dorf-Büro „H39“ in der Hauptstraße 39 in Buch wurde in einem leer stehenden Fachwerkhaus, das früher als Bankfiliale genutzt wurde, umgesetzt. Mit dem Coworking-Space „Amtsstube“ konnte dem historischen Rathaus der Stadt Annweiler am Trifels neues Leben eingehaucht und eine professionelle Arbeitsumgebung für mobiles Arbeiten geschaffen werden. In Kooperation mit dem IT-Dienstleister Rabb Computer Systemhaus GmbH wurden von der Verbandsgemeinde Aar-Einrich ehemalige Lagerräume des IT-Dienstleisters in moderne Büros mit Arbeitsplätzen umgewandelt, in die sich seit einem Jahr Coworker aus der Region mit flexibel buchbaren Tarifen zum temporären und langfristigen Arbeiten einbuchen können.

In Wasserbilligerbrück. (Foto: EA)
In Langsur-Wasserbilligerbrück. (Foto: EA)

Aus der ersten Wettbewerbsrunde 2019 (1. Ausschreibung) ging der Coworking Space DEULUX an der deutsch-luxemburgischen Grenze in Langsur-Wasserbilligerbrück hervor. Das Dorf-Büro der VG Trier-Land, das im Dezember 2019 eröffnet wurde, befindet sich im ersten Stockwerk der Deutsch-Luxemburgischen Tourist-Information. Das DEULUX wird 2023 als erstes der acht Dorf-Büros in den Eigenbetrieb ohne die finanzielle Unterstützung seitens der Entwicklungsagentur gehen.

Die Idee der Dorf-Büros ist eine Weiterentwicklung des Modellprojektes „Schreibtisch in Prüm“, das seit 2017 (EA als Betreiber bis 2022) von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Prüm und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm betrieben wird. Der „Schreibtisch in Prüm“ wird zum Jahresende 2022 – nach fünf Betriebsjahren – von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz an die Verbandsgemeinde Prüm als dauerhafter Betreiber übergeben.

Beim „Schreibtisch in Prüm“. (Foto: EA)
Beim „Schreibtisch in Prüm“. (Foto: EA)

Das erweiterte Modellprojekt „Dorf-Büros“

Bei den „Dorf-Büros – Coworking-Spaces in Rheinland-Pfalz“ handelt es sich um ein erweitertes Modellprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz.

Die Dorf-Büros dienen als Gemeinschaftsbüros, in denen den Menschen vor Ort ermöglicht werden soll, zeitlich flexibel einzelne Arbeitsplätze und Besprechungsräume zu nutzen. Mit dieser neuen Form des Arbeitens soll Gemeinden die Chance eingeräumt werden, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern und die Arbeit wieder zurück ins Dorf zu holen.

Im Dorf-Büro der Verbandsgemeinde Trier-Land. (Foto: EA)
Im Dorf-Büro der Verbandsgemeinde Trier-Land. (Foto: EA)

Die Entwicklungsagentur führt seit 2019 Wettbewerbe durch, und ruft ländliche Kommune dazu auf, sich zu bewerben. Dafür müssen die Kommunen ein aussagekräftiges Konzept, eine passende Immobilie und einen Finanzplan vorlegen. Jährlich können so bis zu drei Kommunen bei ihrem Dorf-Büro-Vorhaben unterstützt werden.

Mit den drei neuen realisierten Projekten existieren ab 2023 elf Dorf-Büros, die im Rahmen des erweiterten Modellprojektes entstanden sind. Die Unterstützung der kommunalen Projekte erfolgt durch fachliche Beratung und eine Defizitfinanzierung in den ersten drei Betriebsjahren. Voraussetzung für die Finanzierung und die fachliche Beratung ist, dass sich die Dorf-Büros dazu verpflichten, das Vorhaben nach Ablauf des Finanzierungszeitraumes noch für mindestens zwei weitere Jahre im Eigenbetrieb fortzuführen.

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