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Wie pendelt mein Ort? Die Pendlerdatenkbank des SWR

Zwar ist im Moment für viele Homeoffice angesagt, aber vielleicht ist dies genau der richtige Zeitpunkt, sich einmal näher mit der Frage zu beschäftigen, wie hoch eigentlich der Anteil an Bürgerinnen und Bürgern ist, die unter normalen Umständen zu ihrem Arbeitsort pendeln?

Heute stellen wir die Pendlerdatenbank des SWR vor, in der Pendlerdaten für rheinland-pfälzische und baden-württembergische Orte aufbereitet sind. Wie viele Menschen pendeln aus meinem Ort oder in meinen Ort? In welchem Verhältnis stehen diese Zahlen im Vergleich mit anderen n Gemeinden? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die SWR-Pendlerdatenbank.

Interessierte müssen auf der kostenfreien Pendlerdatenbank lediglich den Ort angeben, zu dem sie sich Informationen wünschen. Wir haben das am Beispiel der Stadt Prüm für Sie ausprobiert – weil sich in Prüm unser Modellprojekt “Schreibtisch in Prüm” dort befindet.

Auf diese Weise ist zu erfahren, dass rund 1.441 Prümer Bürgerinnen und Bürger zu den Berufstätigen gehören, die auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle die Gemeindegrenze ihres Wohnortes überschreiten. Diese Personen würden rund zwei der größten Passagierflugzeuge füllen, die es gibt und macht rund 67% der Prümer Arbeitnehmenden aus, die einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen.

Da der Auspendler-Anteil in den meisten anderen rheinland-pfälzischen Gemeinden sogar bei über 90% liegt, ist diese Zahl im landesweiten Vergleich allerdings nicht ganz so hoch, wie es zunächst scheint.

Anders stellt es sich auf Bundesebene dar: Mit einem Anteil von 72% Berufspendlerinnenn und -pendlern ist Rheinland-Pfalz das Bundesland mit der höchsten Auspendler-Zahl. Die Schlusslichter bilden Berlin (14%) und Hamburg (17%).

Die Strecke, die Prümerinnen und Prümer auf ihrem täglichen Arbeitsweg hinter sich legen, beträgt durchschnittlich 23 Kilometer. Aufs Jahr gerechnet ist das ungefähr die Strecke, die die Bürgerinnen und Bürger auf einer Reise von Prüm ins kanadische Québec hinter sich lassen würden. Da das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel der Beschäftigten darstellt, macht das jährlich eine Fahrtzeit von 176 Stunden aus – Zeit, die ausreichen würde, um sich acht Mal hintereinander alle Star Wars-Filme anzuschauen.

Die Pendlerdatenbank zählt außerdem 17 „Top-Pendlerziele der Prümer Pendlerinnen und Pendler auf, wobei Weinsheim, Gerolstein und Bitburg die ersten drei Plätze belegen.  

Prüm ist aber nicht nur Wohnort vieler Menschen, die weitere Arbeitswege auf sich nehmen, sondern auch selbst ein Ziel vieler Berufspendlerinnen und -pendler: Rund 2.620 der in Prüm beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wohnen in anderen Gemeinden. Damit ist die Zahl der Menschen, die zum Arbeiten nach Prüm kommen, größer als die Anzahl der Prümer, die morgens den Ort verlassen um ihrer Beschäftigung nachzugehen. Insofern attestiert die Pendlerdatenbank Prüm ein „positives Pendlersaldo“. Um bei dem Flugzeug-Beispiel zu bleiben: Würden alle Bürgerinnen und Bürger, die nach Prüm ein- und auspendeln, gleichzeitig in den Urlaub fliegen wollen, wären fünf der größten Passagierflugzeuge der Welt nötig. 

Mehr Informationen, statistische Auswertungen sowie die graphische Darstellung der verschiedenen Pendlerwege von und nach Prüm sind auf der folgenden Internetadresse der Pendlerdatenbank zu finden: https://www.swr.de/swraktuell/rp/wie-pendelt-mein-ort/-/id=1682/did=21515090/nid=1682/1c0thgq/index.html. Die verwendeten Daten stammen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes von 2016.