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Bundesweit gibt es mehr als 1.000 Coworking-Spaces – selten im Ländlichen

Durch die Digitalisierung wurden in den letzten Jahrzehnten neue Arbeitsformen wie z.B. Coworking forciert. Die damit verbundenen Chancen und Risiken für die Stadtentwicklung, die Potenziale für eine Entlastung im Berufsverkehr sowie die Steuerungsmöglichkeiten für die Planung werden seit Dezember 2020 in einem Forschungsprojekt des Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung (BBSR) untersucht. Wir haben Ihnen Studie mit dem Titel “Neue Arbeitsformen durch die Nutzung digitaler Infrastruktur (Coworking) im März hier vorgestellt. Nun gibt es bereits erste Zwischenergebnisse.

Das Projektteam konnte aktuell bundesweit 1.057 Coworking Spaces (Stand: August 2021) und dabei die räumliche Verteilung der Coworking Spaces ermitteln.

Ein Zwischenergebnis des Forschungsprojektes ergibt, dass Coworking-Space-Modelle vor allem in Großstädten angeboten werden. In Mittelstädten und größeren Kleinstädten finden sie sich seltener. Lediglich drei Prozent der Coworking Spaces befinden sich laut der Studie in Landgemeinden. Dabei lässt sich auch eine Häufigkeit der Betreibertypen konstatieren: Große Coworking-Ketten betreiben die meisten Coworking-Spaces. Daneben kommt häufig auch die Kombination von einem Coworking Space mit einem anderen Gewerbe vor, so etwa das Konzept Coworking Spaces als „zweites Standbein“ oder etwa Hotels oder Cafés bieten zusätzlich Coworking-Flächen an (Workation).

Ein weiteres Ergebnis der Studie lässt einen Zusammenhang zwischen der Stadtgröße und dem Betreibertyp zu: So halten Große und kleine Coworking-Betreiber ihre Angebote vor allem in Groß- und  Mittelstädten und deutlich seltener in Kleinstädten und Landgemeinden vor. Grund hierfür ist laut Studie die potenziell größere Zielgruppe bzw. die höhere Nachfrage in den Groß- und Mittelstädten. Interessant ist jedoch auch das Ergebnis, dass die Anzahl an öffentlich betriebenen Spaces sowie solcher, die durch Genossenschaften oder Vereine organisiert werden, in Kleinstädten und Landgemeinden steigen.

Als mögliche Erklärung wird hier genannt, dass Coworking Spaces in diesen Gemeinden vor allem als Instrument der Wirtschaftsförderung eingesetzt würden. Außerdem sei denkbar, dass die Coworking Spaces in diese Gemeinden nicht aus wirtschaftlich orientierten Motiven gegründet werden.