Nach einem knappen dreiviertel Jahr Planung hat am 4. Dezember das Dorf-Büro „Elmsteiner Tal“ in der Ortsgemeinde Elmstein eröffnet. Unter Federführung des Ortsbürgermeisters Rene Verdaasdonk ist hier in den Räumlichkeiten des Elmsteiner Rathauses ein flexibel anmietbares Gemeinschaftsbüro entstanden. Wir haben mit Rene Verdaasdonk ein kurzes Interview über die Beweggründe für das Dorf-Büro, die Wünsche und Herausforderungen geführt.
Am 04.12.2021 habt Ihr eröffnet, davor lagen viele Monate der Planung und des Umbaus. Was waren die größten Herausforderungen auf dem Weg bis zur Eröffnung?
In der ersten Instanz die Frage, wer für was zuständig ist bzw. wer welche Kompetenzen hat in der Konstellation zwischen VG und Gemeinde. Das Einfinden von einem Projektteam ist, glaube ich, immer mit etwas Eingewöhnung verbunden. Für uns kam dazu, dass eine Klärung zwischen Gemeinde und VG nötig war mit der Fragestellung: Was muss wo gemacht werden? Natürlich birgt die Arbeit mit bzw. die Termineinhaltung von Handwerksbetrieben eine gewisse Unsicherheit. Am Ende kamen dann noch die Lieferverzögerungen bei den Möbeln dazu und es war eine Zitterpartie, ob noch alles rechtzeitig vor der Eröffnung fertig wird. Aber es hat geklappt!
Was war denn eigentlich Eure Motivation für eine Bewerbung als Dorf-Büro?
Den Standort „Gemeinde Elmstein“ attraktiver machen. Die Möglichkeit des wohnortnahen Arbeitens aktiv unterstützen und damit zeigen, dass man in unserer Gemeinde nicht nur schön wohnen und verweilen kann, aber dass das nicht immer lange Pendelwege bis zur Arbeitsstelle bedeuten muss.
Welche Erwartungen für Eure Gemeinde habt Ihr an das Dorf-Büro und welche positiven Auswirkungen erhofft ihr Euch?
Ich erwarte eine Aufwertung von unserem Image: Weg vom verschlafenen und abseits gelegenen Walddorf hin zur modernen Erholungsgemeinde wo Leben und Arbeiten an einem Ort möglich ist. Dabei sehe ich vor allem zwei Aspekte: Den Zuzug bzw. Vorort-bleiben von Einwohnern, die mobil arbeiten können. Diese gehören im Allgemeinen zu den Besser-verdienenden und sind somit nicht nur in unsere Gemeinde, weil die Immobilien günstig sind, sondern, weil sie sich aktiv für das Dorfleben entschieden haben und dieses entsprechend höher bewerten. Gleichzeitig erhoffen wir, dass mit dem „Elmsteiner Tal“ indirekt unsere Gewerbetreibenden im Dorf-Büro durch Treffen und Veranstaltungen sich noch stärker vernetzen können.
Was erwartet Eure zukünftigen Nutzer und Nutzerinnen im Elmsteiner Tal und wie wird das Dorf-Büro ausgestattet sein?
Unsere Nutzer erwartet professionell ausgestattete Räumlichkeiten mit einer idealen Balance zwischen Ruhe zum Arbeiten und Kontakt und Austausch mit anderen Nutzern. Eine freundliche Atmosphäre die, durch das freundliche Sorgen von unserer guten Seele unterstrichen wird – also ein Ort, an dem man gerne mobil arbeitet. Jeder Raum hat elektrisch verstellbare Schreibtische, einen Ablageschrank, ist mit warmen Farben gestrichen. Die Internetverbindung ist top und für den sozialen Kontakt und die Versorgung zwischendurch eignet sich die zentrale Kaffeeküche.
Wie haben die Bürgerinnen und Bürger reagiert, als sie erfahren haben, dass ein Dorf-Büro in Eurer Gemeinde eingerichtet wird und war das Konzept eines Dorf-Büros oder eines Coworking Spaces bekannt?
Es war ein sehr ungewohnter Schritt und dieser wurde, zumindest von den alteingesessenen Einheimischen erstmal irgendwo zwischen argwöhnisch, skeptisch und neugierig betrachtet. Durch die Belebung des Rathauses und dem mittlerweile eingetretenen Erfolg, der auch über die Medien nach außen getragen wurde, hat sich das Dorf-Büro nun jedoch schon als fester Pfeiler in unserer Gemeinde etabliert – und das obwohl das Thema Coworking sogar noch eher unbekannt ist. Inzwischen haben wir sogar die Rückmeldung seitens der Einwohner und Einwohnerinnen erhalten, dass im Dachgeschoss des Dorfgemeinschaftshauses in Iggelbach, das gerade erst renoviert wird, doch auch ein Dorf-Büro eingerichtet werden könnte!
Warum ist Eure Region besonders für das Dorf-Büro geeignet? Welche Aspekte liegen Euch beim Dorf-Büro besonders am Herzen?
Vor allem die abgeschiedene Lage unserer Gemeinde und die verbesserungswürdige Internetgeschwindigkeit sind maßgebend für die Notwendigkeit des Dorf-Büros. Unser Erfolg gibt uns da recht. Besonders das Vermeiden von langen Pendelwege sowie das „moderne Image“ unserer Gemeinde sind dabei sehr wichtig. Zwei der Nutzer sparen sich durch das Dorf-Büro die Fahrt von Elmstein nach Mannheim – das sind je Fahrt gute 50 Kilometer, also eine Stunde Fahrtzeit! Aber auch die steigende Nachfrage nach Baugrundstücken und Immobilien verdeutlicht uns, dass auch unsere Gemeinde an Attraktivität zugenommen hat!
Wie wollt Ihr das Dorf-Büro bekannt machen? Was macht Ihr bereits?
Wir nutzen die üblichen Medien wie Zeitungsartikel, Facebook, Immoscout, Flyer usw. Allerdings ist es so, dass unser Dorf-Büro bereits vollständig belegt ist und wir auch schon Nachfolger für unsere aktuellen Nutzer haben – das Thema Werbung ist für uns im Moment also eher zweitrangig!
Wer sind die Köpfe hinter dem neuen Dorf-Büro?
Das sind unsere Assistentin am Empfang, die alle Papierarbeiten regelt sowie vor Ort alle Fragen beantwortet; unsere gute Fee die jeden Tag nach dem rechten schaut und alles reinigt und ich als Bürgermeister im Hintergrund.
Das Dorf-Büro „Elmsteiner Tal“ findet Ihr im Rathaus in Elmstein, in der Bahnhofstraße 14, 67471 in Elmstein.