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Von unseren Nachbarn lernen: Kleine Bahnhöfe als Coworking Spaces in der Schweiz

Sie kennen es sicherlich auch: Die leerstehenden Verkaufshallen der kleinen regionalen Bahnhöfe auf dem Land. Nach wie vor hält der Zug an diesen Bahnhöfen und es gibt eine relativ gute Anbindung in die ganze Region. Tickets werden allerdings online oder über Fahrkartenautomaten vor Ort verkauft. Die Fahrkartenschalter haben seit vielen Jahren geschlossen und stehen leer oder wurden zu Bahnhofskneipen umfunktioniert. In der Schweiz sollen diese Gebäude nun sinnvoll genutzt werden. 

Richtig, Sie ahnen es schon: Die Schweizer Bundes Bahn (SBB) hat sich mit einer Coworking-Genossenschaft zusammengetan und vereinbart, dass bis 2030 etwa 60 bis 80 Bahnhöfe zu regionalen Coworking Spaces umfunktioniert werden sollen. 

Dies bringt viele Vorteile mit sich: In der Regel sind die Regionalbahnhöfe kleinteilig verteilt und von den meisten Himmelsrichtungen schnell erreichbar – egal ob mit dem Zug, dem Auto oder dem Bus. Anstatt täglich in die weiter entfernte Stadt zu pendeln, reicht die Fahrt zum nächstgelegenen „Coworking-Bahnhof“ aus. Dies spart Zeit, Geld und schont die Umwelt. Außerdem haben die leerstehenden Verkaufshallen wieder eine neue Nutzung, die Menschen bleiben vor Ort und der soziale Zusammenhalt wird gestärkt, denn die Bahnhöfe sollen sich in das lokale Leben einfügen. Vereine, Seniorengruppen oder Kinderbetreuungsangebote werden die Räumlichkeiten ebenfalls nutzen können. Außerdem soll Platz für Gastronomie oder sogenannte Pick-up-Pints (Abholstationen für Waren) geschaffen werden. So können die regionalen Bahnhöfe zum Anlaufpunkt im ländlichen Raum werden. 

Das Coworking Space steht also nicht in Konkurrenz zur bekannten Bahnhofskneipe, sondern ergänzt das Angebot vor Ort und kann die Gesellschaft stärken. Mittelfristiges Ziel ist es, dass jede Person in der Schweiz innerhalb von 15 Minuten an ihrem Arbeitsort sein kann. Dem ganzen voran gegangen ist ein erfolgreiches Pilotprojekt