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Die Dorf-Büros lassen das Jahr 2022 Revue passieren – Buch

Zu Beginn des neuen Jahres blickt das Team Dorf-Büros auf die vergangenen zwölf Monate zurück. Für die Coworking Spaces im ländlichen Raum ein spannendes Betriebsjahr, in dem mit stätig nachlassenden Auflagen zum Umgang mit der Covid-19-Pandemie immer mehr Leben in das gemeinschaftlich geteilte Leben zurück kam.
Heute: das H39 in der Hauptstraße 39 in 56290 Buch.

Das H39 bei strahlend blauem Himmel

Für Euch war es bereits das zweite Betriebsjahr. Welche neuen Erfahrungen konntet ihr im Vergleich zum Vorjahr sammeln?

Der Betrieb hat sich bei uns verstetigt und das Konzept funktioniert weitgehend gut so, wie wir es für das letzte Betriebsjahr entwickelt haben. Natürlich haben wir auch in diesem Jahr wieder einige kleine Dinge bemerkt, die wir anpassen wollen oder wo wir noch besser werden können. Insgesamt spiegeln und die Coworker*innen aber zurück, dass sie sich wohlfühlen und gerne wiederkommen. Das ist für uns das Wichtigste. Wenn jetzt auch noch der Außenbereich, den wir am Ende des 2. Betriebsjahrs begonnen haben umzubauen, endlich fertig wird, haben wir unseren erweiterten Rahmen gut stehen. Außerdem hat im vergangenen Jahr unsere Kümmerin Sandra angefangen. Sie ergänzt das Team hervorragend und entlastet mich von vielen Aufgaben im Alltag, für die ich vor Ort sein müsste. Denn auch mein Berufs-Pendler-Leben hat sich wieder normalisiert und so bin ich nicht mehr jeden Tag vor Ort.

Welche Erlebnisse sind euch in besonderer Erinnerung geblieben?

Im letzten Jahr haben wir ganz viele spannende Besuche in unseren Meetingräumen gehabt, die uns auch durchaus herausgefordert haben. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine zweitägige Betriebs-Ersthelferschulung, die offenbar sehr unterhaltsam gewesen sein muss, denn durch die offenen Fenster haben die Teilnehmenden den ganzen Tag schallend gelacht. Es gibt eigentlich kein schöneres Zeichen dafür, dass wir offenbar ganz gute Rahmenbedingungen geliefert haben.

Gab es eine Entscheidung, die ihr so nicht wieder treffen würdet?

Mit unserer „Generation der Dorfbüros“ haben wir uns im vergangenen Jahr Gedanken um die Prozessbeschreibung und -dokumentation gemacht. Das hätten wir vielleicht deutlich früher beginnen sollen. Es geht dabei um die Beschreibung der alltäglichen Aufgaben und Handgriffe, die wir irgendwie selbstverständlich machen, aber dann schon weitere Personen im Team wieder vor viele Fragezeichen stellen. Der Rat an die neue Generation wäre, dass man sich hier direkt von Anfang an Aufzeichnungen macht, damit man einen guten Grundstock hat, wenn sich die Dinge eingespielt haben.

Welches Feedback habt ihr von den Nutzer*innen erhalten?

Coworking in Buch

Extrem positives überwiegend. Besonders die Einrichtung wird immer wieder gelobt, die gute Raumnutzung und die vielen Möglichkeiten auf kleinem Raum. Für uns ist das schon fast gar nichts mehr besonderes, weil wir ja jetzt schon einige Zeit in den Räumen arbeiten. Das scheint uns offenbar ganz gut gelungen zu sein.

Was mach Euer Dorf-Büro zu einem einzigartigem Coworking Space?

H39 ist einzigartig durch die historische Baustruktur und die moderne Inneneinrichtung, in der man aber auch die historischen Wurzeln des Hauses immer wieder wahrnehmen kann. Dazu sind wir verkehrsgünstig gelegen, haben eine stabile Internetverbindung und Parkplätze direkt vor der Tür. Wenn jetzt noch unser Außenbüro zum Luftschnappen fertig ist, gibt es keinen Grund mehr nicht bei uns zu arbeiten – glauben wir jedenfalls 😉

Welche Pläne habt ihr für das Jahr 2023?

Das neu gestaltete Grundgerüst für das Außengelände

Zunächst einmal steht – und ich sage das gerne oft – die Fertigstellung unseres Außenbüros an. Das ist das letzte größere Puzzlestück, das uns für die erweiterte Ausbaustufe noch gefehlt hat. Dann kommen noch ein paar kleinere Weiterentwicklungen, wie z.B. noch ausstehende Außenwerbung dazu. Das bringt und dann in die Lage, dass wir uns nochmal um neue Fotos von außen und innen bemühen können und unsere Marketingkanäle modernisieren können. Dazu gehört v.a. die Umgestaltung der Homepage und der Aufbau eines Newsletters, den wir auch für die automatisierte Onboarding-Strecke nutzen wollen. Insgesamt soll es weniger Handgriffe geben, die von Personen direkt vorgenommen werden müssen.

Hinter den Kulissen sind wir mit dem Aufbau des Prozesshandbuchs beschäftigt und überlegen zurzeit, ob wir zu einem anderen, deutlich schlankeren und flexibleren Buchungssystem wechseln können. Das ist nicht mal eben so schnell gemacht, da uns das Buchungssystem im Hintergrund ganz viel Arbeit abnimmt. Das muss also gut geplant sein. Aber die Vorteile des neuen Systems sind klar zu sehen. Aktuell warten wir noch auf die Implementierung einer für unsere Tarifsstruktur nötige Abo-Abrechnungsoption, dann wird es langsam spannend.

Im April eröffnen die neuen Dorf-Büros. Welchen Tipp würdet ihr Ihnen mit auf den Weg geben?

Seit ich für den Bundesverband Coworking die quartalsweise stattfinden Online-Fragestunden für interessierte Coworking-Space-Aufbauer*innen und -Betreiber*innen mache, werde ich immer wieder nach „ultimativen Tipps“ gefragt, was man unbedingt beachten muss. Sowas gibt es nicht, denn jeder Coworking-Space funktioniert ja ein bisschen anders und legt andere Schwerpunkte – und da lernt man nie aus. Wenn man daraus einen Tipp machen möchte: Immer die Augen und Ohren offen halten! Dann muss auch nicht schon zu Anfang alles perfekt sein.

Fotos: Andreas Christ

Aber ein paar generelle Tipps zum Durchdenken gibt es auf jeden Fall: Den Tipp mit der Sicherung von Arbeitsschritten von Anfang an habe ich oben ja schon gegeben. Was man aber unbedingt vor der ersten Eröffnung machen sollte, ist ein Pre-Opening. Also selbst oder mit Vertrauten oder Interessierten in eine Testphase gehen, selbst dort arbeiten und die Räume und Einrichtung auf Herz und Nieren prüfen. Erst dann fallen die ganzen kleinen, aber wichtigen Details auf. Bei uns war es damals z.B. die Handseife auf der Toilette, deren Fehlen ich erst bemerkte, als ich meinen ersten Arbeitstag im H39 verbrachte. Dafür sollte man sich auch durchaus 2 Wochen Zeit nehmen, wenn es irgendwie geht. Es muss ja auch noch nicht alles komplett fertig sein.

Und: Schmeckt der Kaffee? Ist auch Tee da? Ohne Heißgetränk geht kaum was. Hört sich platt an, aber ist total relevant.

Vielen Dank an Andreas Christ nach Buch und alles Gute für das Jahr 2023!